Ardmore, Ardmore, Ardbeg? Vorsicht, Verwechslungsgefahr!
Die Destillerie, von der hier die Rede ist, wurde 1898 in den Highlands am Rande des Speyside-Gebiets gegründet. Aber: Zwischen 1817 und 1835 gab es auch auf der Insel Islay schon einmal eine Destillerie namens Ardmore. Die wurde 1837 durch Zusammenlegung mit einer anderen Brennerei zu Lagavulin und ist nicht verwandt mit der heutigen Ardmore Distillery.
Was bedeutet Ardmore? Der Name Ardmore kommt aus dem Gälischen und bedeutet so viel wie „Große Anhöhe“. Nicht zu verwechseln mit der kleinen Anhöhe, gälisch: Ardbeg…
Wo liegt Ardmore? Die Ardmore Distillery liegt nahe Huntly in den östlichen Highlands Schottlands und zählt somit zum Highland Whisky.
3 Gründe, Ardmore zu lieben
1) Weil der Malt Kraft und Charakter hat.
2) Weil Ardmore zwar nicht Ardbeg ist, aber auch Torf kann.
3) Weil der „Teacher’s“ ohne Ardmore nur ein normaler Blend wäre.
Wie schmeckt Ardmore Whisky?
Der Ardmore hat einen sehr eigenen, für seine Region eher ungewöhnlichen Charakter: kraftvoll, würzig und mit deutlichen rauchigen Torfnoten. Ein Single Malt, wie man ihn eher auf den Inseln erwarten würde.
Unsere Ardmore Empfehlung
Alle Freunde rauchiger Insel-Whiskys werden ihre Freude haben an dem Ardmore 12 Jahre Port Wood Finish, abgefüllt mit 46%. Die wunderbare Kombination von Portwein-Fass und Torfrauch begeistert einfach rundum. Ein Whisky, mit dem man Wind und Wetter trotzen kann.
Ein bisschen Geschichte zu Ardmore
Die Destillerie am östlichen Rand des Speyside-Gebiets wurde 1898 von Adam Teacher gegründet. Der war der Sohn von William Teacher, einem renommierten Whiskyhändler, der vor allem durch seinen auch heute noch erfolgreichen Blend „Teacher’s Highland Cream“ bekannt wurde. Adam Teacher erlebte die Fertigstellung der Brennerei nicht mehr, er starb noch bevor hier der erste Whisky aus den Pot Stills lief.
1955 wurde die Kapazität von zwei auf vier, 1974 auf acht Brennblasen erweitert.
1976 übernahmen Allied Distillers die Firma William Teacher & Sons und damit auch die Ardmore Destillerie. Im Zuge dessen wurde die eigene Mälzerei stillgelegt.
Im Jahr 2005 gingen Allied und die Ardmore Destillerie an Pernod Ricard. Um Auflagen des Kartellamtes zu erfüllen, mussten die sich aber von Ardmore trennen. Die Brennerei ging daraufhin an Beam Global Spirits & Wine, eine Tochter der amerikanischen Fortune Brands.
Seit der Übernahme von Beam Global durch den japanischen Suntory-Konzern im Januar 2014 gehört auch Ardmore zu Suntory.
Der Single Malt von Ardmore ist weiterhin zentraler Bestandteil des erfolgreichen Blends Teacher’s.
Zahlen & Fakten zu Ardmore
Adresse: Kennethmont by Huntly, Aberdeenshire, AB54 4NH
Gegründet: 1898 von Adam Teacher
Status: aktiv
Besitzer: Beam Global Spirits & Wine (Suntory)
Kapazität: ca. 5.200.000 Liter
4 wash stills (15.000)
4 spirit stills (15.000 l)
Wasser: Knockandy Hill Springs
Visitor Centre: Ja
Telefon: +44 (0)1464 - 831213
Website: www.ardmorewhisky.com
Wie schmeckt Aberlour Whisky?
Elegant, rund, ausgewogen – diese Begriffe fallen, wenn es um die Beschreibung des Aberlour Hausstils geht. Aberlour ist ein nicht rauchiger und sehr süß-fruchtiger Single Malt. Aromen von roten Äpfeln, Honig und weiche Nussnoten findest Du in Aberlour Whiskys. Je nach Abfüllung und Fasszusammensetzung werden mal die Karamell- und Vanilletöne oder die beerigen Sherrynoten mehr betont. Mit diesem schmeichelnden Malt triffst Du meist den richtigen Ton.
Wie wird Aberlour Single Malt hergestellt?
Der Großteil der heutigen schönen Steingebäude, in denen der Aberlour Whisky hergestellt wird, wurde 1892 erbaut. Die Brennerei liegt nur einen Steinwurf vom Fluss Spey entfernt, der der legendären Whiskyregion Speyside ihren Namen verdankt. Der Name Aberlour entstammt jedoch dem kleinen Beifluss dem Lour. Wörtlich übersetzt heißt Aberlour "Mündung des Lour", an der die Brennerei liegt. Der Quelle für das klare Wasser von Aberlour, der St. Drosdan`s Well, werden heilende Zauberkräfte nachgesagt. Wenn Du einmal die nahe gelegenen Linn Falls besucht hast, wirst auch Du es glauben. Denn dieser märchenhaft schöne kleine Wasserfall diente einst Kelten und Druiden als Kultstätte. Der Lour fließt an den Standing Stones des Fairy Hill (Feenhügel) vorbei. Wer möchte dieses magische Wasser nicht in seinem Whisky haben?
Für die Kühlsysteme der Brennblasen wird das Wasser des Lour Flusses verwendet. Dies wandert jedoch unberührt zurück in den Fluss, denn in den Whisky selbst kommt nur reines Quellwasser. Die Fermentation findet in sechs großen Washbacks aus Edelstahl statt. Heute destilliert Aberlour auf vier zwiebelförmigen Pot Stills das Destillat für den Single Malt Whisky. Die Kupferbrennblasen haben keine Ausbuchtungen. Aberlour Single Malt reift sowohl in Ex-Bourbonfässern als auch in Ex-Sherryfässern. Der malzig-fruchtige Brand verträgt sich sowohl mit amerikanischer als auch europäischer Eiche prächtig. In Frankreich zählt Aberlour zu den meistverkauften Malt Whiskys. Auch in einigen Blends wird Aberlour Single Malt verarbeitet wie im Scotch Clan Campbell.
Zur Geschichte von Aberlour - dreimal Geburtstag!
Aberlour kann im Grunde dreimal Geburtstag feiern. Zum ersten Mal errichtet wurde die Destillerie im Jahr 1826. Diese fiel jedoch 1878 einem Großfeuer zum Opfer. 1879 baute James Fleming, ebenfalls Inhaber der nahegelegenen Dailuaine Distillery, Aberlour wieder auf. Der heutige Standort wurde sowohl unter anderem wegen der St Drosdan's Quelle gewählt, der man Heilkräfte nachsagte. 1898 kam dann der erneute Tiefschlag. Ein weiteres Feuer zerstörte die Brennereigebäude und den Lagerbestand. Ein herber Rückschlag für jede Whisky Destillerie. Es folgten einige Besitzerwechsel bis Aberlour im Jahre 1975 vom französischen Getränke Konzern Pernod Ricard übernommen wurde. Seit dem ist Aberlour offensichtlich in guten Händen mit der schottischen Tochterfirma Chivas Brother. 2002 wurde ein kleines Besucherzentrum eröffnet. Drücken wir die Daumen, dass kein vierter Geburtstag nötig sein wird.
Empfehlungen im Aberlour Sortiment
Das Schöne an Aberlour ist, dass das Sortiment für jeden Genießer passende Abfüllungen bietet. Gerade die Abfüllungen mit niedrigen Volumenprozenten eignen sich hervorragend, um Neulinge an das Thema Single Malt Whisky heranzuführen. Ein Beispiel ist der milde, süffige Aberlour 10 Jahre Forest Reserveund der Aberlour 12 Jahre Double Cask. Für ein samtig weiches und tiefgründigeres Geschmacks-Erlebnis greife zu den älteren Varianten wie dem Aberlour 16 Jahre Double Cask Matured oder dem Aberlour 18 Jahre.
Für die erfahrenen Whiskyliebhaber hat Aberlour extra eine Version des 12-jährigen Single Malts kreiert ohne Kühlfilterung und mit erhöhter Trinkstärke. Der Aberlour 12 Jahre Non Chill-Filtered kommt mit 48% Vol. ins Glas. Mehr Rückenwind für die Aromen ist somit gewiss. Ebenfalls mit erhöhter Trinkstärke von 48% Vol. kommt der Aberlour Casg Annamh ins Glas. Noch eine Schippe obendrauf legen die beliebten Aberlour A'bunadh Abfüllungen. Diese kommen in intensiver Fassstärke daher und sind ebenfalls non chill filtered. Diese Cask Strength Bottlings werden im Batch abgefüllt, variieren somit minimal im Charakter, sind jedoch stets einen Kauf wert. Der Aberlour A'bunadh wurde ursprünglich als Vollreifung in Fässern kreiert, die zuvor Sherry enthielten. So kannst Du die volle Wucht der Sherryfassreifung genießen. Mittlerweile gibt es mit dem Aberlour A'bunadh Alba auch eine Variante aus Ex-Bourbonfässern. Hier kannst Du die hellfruchtige Seite dieses exzellenten Scotch Whiskys ergründen.
Zahlen & Fakten zu Aberlour
Adresse: Charlestown-of-Aberlour, Banffshire, AB3 9PJ, Schottland
Gegründet: ursprünglich 1826 von James Gordon und Peter Weir an jetziger Stelle 1879 von James Fleming
Region: Speyside Whisky
Besitzer: Pernod Ricard, Chivas Brothers Ltd
Typ: Single Malt Scotch Whisky
Rauch: Unpeated/ Ungetorft/ Nicht rauchig
Status: aktiv
Kapazität: ca. 3.800.00 lpa (Liter pro Jahr)
Brennblasen: 2 Wash Stills (21.120 l), 2 Spirit Stills (ges. 35.456 l)
Washbacks: 6, Edelstahl
Mashtun: Semi Lauter, 12 Tonnen
Wasser: Quellen am Ben Rinnes, St Drosdan's Quelle
Visitor Centre: Ja
Telefon: +44 (0)1340 / 881249
Website: www.aberlour.com
Wegbeschreibung zur Ardmore Destillerie
Bildnachweis / Bildquelle: Leon Schuster, Malt Mariners