Ardbeg: „Der Grund, warum der liebe Gott uns Geschmacksnerven gegeben hat...“
Das meint zumindest der berühmte Whisky-Autor Jim Murray. Und nicht wenige Whiskyfreunde sind geneigt, ihm recht zu geben. Denn Ardbeg ist der erklärte Favorit vieler Whiskyfans und Peat Heads. Der stark rauchige und torfige Islay Single Malt ist hochgepriesen und fast kultisch verehrt. Obwohl oder gerade weil der erdig-rauchige Islay Whisky alles andere als leicht zugänglich ist.
Wo liegt Ardbeg? Die Ardbeg Distillery schmiegt sich in eine Bucht an der Südküste der weltberühmten Whiskyinsel Islay. An Islays Südküste schließt Ardbeg das Trio der legendären Südküsten Single Malts Laphroaig, Lagavulin und Ardbeg ab. Auf Islay werden die rauchigsten Scotch Whiskys hergestellt. Somit hat sich der Islay Whisky weltweit eine große Anhängerschaft erarbeitet und sich in die Herzen vieler Whiskyfans gebrannt (oder geräuchert).
Was bedeutet Ardbeg? Die wörtliche Übersetzung von Ardbeg wäre “kleine Anhöhe”.
3 Gründe, Ardbeg zu lieben
1) Weil kein anderer Whisky tiefer, komplexer vielschichtiger ist.
2) Weil es im „Old Kiln Cafe“ der Destillerie die leckersten hausgemachten Suppen gibt.
3) Weil selbst die Vermarktung Stil und liebevollen Witz hat.
Wie wird Aberlour Single Malt hergestellt?
Der Großteil der heutigen schönen Steingebäude, in denen der Aberlour Whisky hergestellt wird, wurde 1892 erbaut. Die Brennerei liegt nur einen Steinwurf vom Fluss Spey entfernt, der der legendären Whiskyregion Speyside ihren Namen verdankt. Der Name Aberlour entstammt jedoch dem kleinen Beifluss dem Lour. Wörtlich übersetzt heißt Aberlour "Mündung des Lour", an der die Brennerei liegt. Der Quelle für das klare Wasser von Aberlour, der St. Drosdan`s Well, werden heilende Zauberkräfte nachgesagt. Wenn Du einmal die nahe gelegenen Linn Falls besucht hast, wirst auch Du es glauben. Denn dieser märchenhaft schöne kleine Wasserfall diente einst Kelten und Druiden als Kultstätte. Der Lour fließt an den Standing Stones des Fairy Hill (Feenhügel) vorbei. Wer möchte dieses magische Wasser nicht in seinem Whisky haben?
Für die Kühlsysteme der Brennblasen wird das Wasser des Lour Flusses verwendet. Dies wandert jedoch unberührt zurück in den Fluss, denn in den Whisky selbst kommt nur reines Quellwasser. Die Fermentation findet in sechs großen Washbacks aus Edelstahl statt. Heute destilliert Aberlour auf vier zwiebelförmigen Pot Stills das Destillat für den Single Malt Whisky. Die Kupferbrennblasen haben keine Ausbuchtungen. Aberlour Single Malt reift sowohl in Ex-Bourbonfässern als auch in Ex-Sherryfässern. Der malzig-fruchtige Brand verträgt sich sowohl mit amerikanischer als auch europäischer Eiche prächtig. In Frankreich zählt Aberlour zu den meistverkauften Malt Whiskys. Auch in einigen Blends wird Aberlour Single Malt verarbeitet wie im Scotch Clan Campbell.
Ein bisschen Geschichte zu Ardbeg
Ardbeg wurde aller Wahrscheinlichkeit nach 1815 von John McDougall gegründet. Auch damals schon lag die Destillerie etwa 5 Kilometer östlich von Port Ellen, unweit des historischen „Kildalton Cross“ an der Südküste Islays. Zweifelsfrei dokumentiert ist der Betrieb der Brennerei seit 1817.
Bis 1959 war Ardbeg im Familienbesitz. 1977 wurde die Firma von Hiram Walker (Allied Lyons) übernommen und von Allied Distillers betrieben, die sie 1981 stilllegten. Ardbeg wurde 1989 wiedereröffnet, allerdings ohne die eigenen Maltings, die bis 1977 das Malz lieferten und traditionell starken Einfluss auf die charakteristische Rauchnote des Malts hatten. Denn der hauseigenen Mälzerei fehlten die Ventilatoren. Der Rauch des Torffeuers durchdrang das Malz daher besonders intensiv.
1996 erneut geschlossen, ging Ardbeg dann Anfang 1997 an McDonald & Muir (Glenmorangie, Glen Moray). Noch im selben Jahr nahm die Destillerie unter dem damaligen Manager Stuart Thomson den Betrieb wieder auf und ist seitdem durchgehend aktiv. Im Oktober 2004 wurde die Nachfolgefirma von McDonald & Muir, Glenmorangie plc, komplett an Moet Hennessy Louis Vuitton (LVMH) verkauft.
Wie schmeckt Ardbeg Whisky?
Die Malts von Ardbeg sind das, was man wohl „typisch Islay“ nennen darf. Torfig, rauchig, erdig, jodhaltig, üppig, vielschichtig und voll Seeluft. Neben den rauchigen Aromen schwingen auch immer spritzige Zitrusnoten in Ardbeg Single Malts mit, die an Zitrone oder Limette erinnern. Kein Zufall also, dass sich Ardbeg perfekt mit Austern und anderen Meeresfrüchten paaren lässt. Der extreme Charakter von Ardbeg ist seine Stärke und Schwäche zugleich. Denn nicht jedem schmeckt der recht spezielle rauchig-maritime Stil. Das stark getorfte Malz kommt aus den Port-Ellen Maltings in der Nachbarschaft.
Unsere Ardbeg-Empfehlung:
Der kraftvolle Ardbeg Uigeadail mit 54,2% ist unaussprechlich lecker. Dank einem hohen Anteil Sherryfässer bringt der Ardbeg Uigeadail den kräftigen Torfrauch mit süßen Marmeladennoten zusammen. Eine unwiderstehliche Kombination! Einsteigern, die sich vor der Intensität der 54,2% scheuen, empfehlen wir den Ardbeg An Oa. Der Ardbeg An Oa ist neben dem klassischen Ardbeg 10 Jahre die perfekte Einsteiger Variante, da er nicht ganz so extrem ist, wie seine Geschwister.
Zahlen & Fakten zu Ardbeg
Adresse: Port Ellen, Isle of Islay, Argyll PA42 7EA
Gegründet: 1815 von John McDougall
Region: Islay Whisky
Besitzer: Moet Hennessy Louis Vuitton
Typ: Single Malt Scotch Whisky
Rauch: Heavily peated/ stark getorft/ stark rauchig
Status: aktiv
Kapazität: ca. 2.100.000 Liter
Brennblasen: 2 Wash Still (18.279 l), 2 Spirit Still (16.957 l)
Washbacks: 8, Douglas Fichte
Mashtun: Semi Lauter, 5 Tonnen
Wasser: Loch Uigeadail und Loch Airigh Nam Beist
Visitor Centre: Ja
Telefon: +44 (0)1496 302 244
Website: www.ardbeg.com
Wegbeschreibung zur Ardbeg Destillerie
Bildnachweis / Bildquelle: Leon Schuster, Malt Mariners